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Marktprämien-Verordnung: Ausbau bei Holzkraftwerken gesichert

03.10.2022
Gas flame and European Union Sign on the hob

(PA_AFU) – Mit der Marktprämien-Verordnung hat die heimische Holzkraftbranche endlich wieder eine positive Perspektive für die Zukunft.  Österreich setzt auch weiterhin auf Holzkraftwerke, Bestandsanlagen werden abgesichert, Modernisierung ist möglich und vor allem: Es wird einen Ausbau in diesem Segment geben! „Wir standen bei den ersten Entwürfen vor einem Rückbau der Holzenergie, gemeinsam haben wir die Situation mit einigen Informationskampagnen und harten Debatten auf Ausbau gedreht und einen überparteilichen Konsens erreicht, zudem wurde ein wichtiger Schwerpunkt auf Kleinanlagen gelegt“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Nun gilt es, die oft praxisfernen Vertreter der Europäischen Union von der Notwenigkeit des nachhaltigen Biomasse-Ausbaus zu überzeugen. Die Diskussionen im Rahmen der Novellierung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie, die ab 2027 Gültigkeit erlangen soll, gehen in eine völlig falsche Richtung“, so Titschenbacher. „Wir bedanken uns ausdrücklich bei Bundesministerin Leonore Gewessler, deren Ressort für die Ausgestaltung des Gesetzes verantwortlich war, und bei Bundesminister Norbert Totschnig, dem es gelungen ist, für kleine Anlagen aus dem bäuerlichen Umfeld maßgebliche Verbesserungen zu erreichen.  Gleichzeitig möchten wir aber auch einen Appell an die zuständigen Stellen im Klimaministerium richten, sich auch auf europäischer Ebene für den wichtigsten heimischen erneuerbaren Energieträger einzusetzen, denn eines ist klar: Ohne den Ausbau der Holzenergie auf Basis nachhaltiger Waldbewirtschaftung sind unsere Klima- und Energieziele nicht zu realisieren.“ 

Das Wichtigste im Detail

Bestehende Großanlagen auf Basis Biomasse haben eine auskömmliche Vergütung erhalten, die ihnen den Weiterbetrieb und Modernisierung auch bei wieder fallenden Strommarktpreisen ermöglicht. Mit Ausschreibungen können auch neue Anlagen gebaut werden. Die Hälfte des Ausbaus wird sich künftig aber im Kleinanlagenbereich abspielen. Dazu gibt es ein eigens abgesichertes Kontingent mit angepasstem Tarif für Anlagen unter 500 kWel. Kleinst-KWK-Anlagen mit einer elektrischen Leistung unter 50 kW erhalten einen gesonderten und erhöhten Tarif. Diese Kategorie ist besonders für Landwirte und kleine Gewerbebetriebe (wie Hotels) interessant. Kleinstanlagen können alternativ um eine Investitionsförderung ansuchen und ihren Strom über erneuerbare Energiegemeinschaften vermarkten. Diese Anlagen müssen nicht an einer Ausschreibung teilnehmen, sondern können die Förderung direkt beantragen. Anlagen, die ein Marktprämien-Modell gewählt haben, können von den aktuell hohen Marktpreisen profitieren und haben trotzdem ein Sicherheitsnetz. Mit einem fixen Tarif wäre dies nicht möglich gewesen.  

Holzenergie unverzichtbar als Energiequelle

Holz ist unsere wichtigste inländische Energiequelle. Dank des Holzenergie-Ausbaus kann Österreich auf Kohle- und Atomkraftwerke verzichten. Die installierte Leistung der Holzenergie-Anlagen, die an kalten Tagen für die Wärme- und Stromerzeugung abgerufen werden kann, beträgt rund 28 GW. Das entspricht einer Leistung von etwa 39 Atomkraftwerken der Marke Zwentendorf. Holzbrennstoffe basieren auf Reststoffen und Koppelprodukten, die im Wald bei der Waldpflege und bei der Produktion von Holzprodukten anfallen. Für einen Kubikmeter verbautes Holz fallen sechs Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch verwertet werden können. Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte generiert die mit Abstand höchsten CO2-Einsparungen in der Nebenprodukte-Verwertung. Etwa die Hälfte der österreichischen Haushalte heizt direkt oder indirekt mit Holz oder verfügt über eine Zusatzheizung wie Kachel- oder Schwedenöfen. Etwa 2.400 Nahwärmeanlagen und 130 stromerzeugende Anlagen bilden das Rückgrat der kommunalen Wärmeversorgung. Europaweit ist Bioenergie mit etwa 60% der erneuerbaren Energieerzeugung der bedeutendste erneuerbare Energieträger, der weit überwiegende Anteil davon ist Holz aus nachhaltiger Forst- und Holzwirtschaft.

Rückfragehinweis:

Antonio Fuljetic-Kristan, 

Österreichischer Biomasse-Verband,

Tel: +43 (0)1 533 07 97 – 31, 

0660 85 56 804; 

E-Mail: fuljetic@biomasseverband.at

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