Die Europäische Union hat die routinemäßige Überarbeitung der Ökodesign-Verordnung für Festbrennstoffkessel gestartet. Zu Beginn des Prozesses sind Kommentare aus der Bevölkerung erwünscht. Vor allem Umwelt-NGOs sprechen sich gegen die Verwendung von Biomassekesseln aus. Hier gilt es, bis zum 21. Dezember dagegenzuhalten.
In einem „Call for Evidence“ der EU-Kommission wird behauptet, dass Festbrennstoffkessel erheblich zum Energieverbrauch sowie zu Treibhausgas- und Feinstaub-Emissionen beitragen. Während die Emissionen aus fossilen Brennstoffen zurückgegangen seien, habe die gesteigerte Nutzung von Biomassekesseln in den letzten zehn Jahren zu gesteigerten Luftschadstoffemissionen geführt. Dass die energetische Nutzung von Biomasse in modernen Holzheizungen klimaneutral erfolgt, wird komplett außer Acht gelassen!
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Aus Sicht des Österreichischen Biomasse-Verbandes können unter anderem folgende Argumente verwendet werden (bitte eigene Worte wählen).
- Holzheizungen, die Holzbrennstoffe aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwenden, sind klimaneutral.
- Als Folge des Ersatzes von Öl- und Gasheizungen durch erneuerbare Heizsysteme, wie z. B. Holzheizungen oder Fernwärme, sind die Treibhausgasemissionen in Gebäuden in Österreich seit 1990 um 40 % gesunken.
- Moderne Biomassefeuerungen weisen sehr geringe Feinstaubemissionen auf und ersetzen neben fossilen Heizsystemen alte Festbrennstoffheizungen mit hohen Emissionswerten.
- Erforderlich ist ein Modernisierungsprogramm für Holzheizungen zum raschen Austausch alter Anlagen: Etwa 330.000 Holzzentralheizungen sind älter als 25 Jahre, zudem besteht ein hoher Sanierungsbedarf im Kesselbestand der Nahwärmeanlagen. Durch den Austausch überalterter Geräte auf emissionsarme Holzheizungen können die Feinstaubemissionen und der Holzverbrauch deutlich reduziert werden. Die eingesparte Holzmenge steht für den Tausch fossiler Heizsysteme zur Verfügung.
- Noch strengere Effizienzanforderungen würden Anlagen verteuern und dazu führen, dass alte, ineffiziente Geräte länger betrieben werden. Weiters könnten sie zu einem Umstieg auf billigere fossile Gas- und Ölkessel führen, die von der fossilen Lobby als „umweltfreundlich“ angepriesen werden.
- Die Feinstaubemissionen im Hausbrand in Österreich sind seit 1990 um etwa 40 % zurückgegangen, gleichzeitig hat sich die Leistung der installierten Biomassekessel vervielfacht.
- Die CO-Emissionen als Leitemissionen für die Verbrennungsqualität der Biomassekessel sind in den vergangenen 30 Jahren kontinuierlich in Richtung Null-Emissionen gesunken. Dies bestätigt die erfolgreiche technologische Entwicklung.
- Substituiert man Altanlagen mit den hinsichtlich Staubemissionen besten verfügbaren Technologien (BAT) können Emissionen um 99 % reduziert werden.
- Durch die Technologie der extrem gestuften Verbrennung kann eine nahezu staubfreie Verbrennung ohne Einsatz von Filtern erreicht werden.
- Ölheizungen im Bestand weisen in der Praxis bei Berücksichtigung der Vorkette (Aufwand für Energiegewinnung, Energieumwandlung, Transport etc.) bereits eine höhere Staubbelastung als die modernsten Holzheizungen.
Neben dem Kommentar ist auch das Ausfüllen eines Fragebogens mit Sektionen für Endverbraucher, Händler, Installateure, Hersteller und die breite Öffentlichkeit möglich. (gelbe Felder „zur Konsultation“–> Fragebogen beantworten).